18 Stunden ohne Strom: Wann können Spitzenstromausfälle für Ukrainer auftreten?.

18 Stunden ohne Strom: Wann können Spitzenstromausfälle für Ukrainer auftreten?
18 Stunden ohne Strom: Wann können Spitzenstromausfälle für Ukrainer auftreten?

Beobachter der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine haben einen alarmierenden Bericht über mögliche Auswirkungen von russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes veröffentlicht.

Laut einem am 19. September veröffentlichten Bericht könnte die Stromversorgungssituation in der Ukraine diesen Winter kritisch werden.

Danielle Bell, Leiterin der Mission, warnte davor, dass 'dieser Winter extrem schwierig sein wird. Die Menschen werden wahrscheinlich mit regelmäßigen Stromausfällen im ganzen Land konfrontiert sein. Neue Angriffe, die zu Ausfällen führen würden, könnten katastrophale Folgen haben'.

Experten prognostizieren, dass die Stromausfälle zwischen 4 und 18 Stunden pro Tag dauern könnten. In einigen Städten gab es diesen Sommer bereits Ausfälle von mehr als 12 Stunden pro Tag. Im Winter könnte sich die Situation aufgrund niedriger Temperaturen verschärfen.

Die UN dokumentierte, dass russische Truppen vom 22. März bis 31. August 2024 neun koordinierte Angriffswellen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine durchführten, bei denen zahlreiche Energieerzeugungs-, Übertragungs- und Verteilungsanlagen beschädigt oder zerstört wurden.

Als Reaktion auf diese Situation hat die Europäische Union einen umfassenden Plan zur Unterstützung der ukrainischen Energie entwickelt. Ursula von der Leyen, Vorsitzende der Europäischen Kommission, kündigte während ihres Besuchs in Kiew am 20. September zusätzliche 160 Millionen Euro an.

Davon sollen 60 Millionen Euro für den Bau oder die Reparatur von Unterkünften und den Kauf von Heizgeräten sowie 100 Millionen Euro, die aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten stammen, für Reparaturarbeiten und erneuerbare Energien verwendet werden.

EU-Plan zur Unterstützung der ukrainischen Energie

  • Wiederherstellung von 2,5 GW Energiekapazität, was etwa 15% des Winterbedarfs der Ukraine ausmacht.
  • Fortsetzung der Anbindung der Ukraine an das europäische Stromnetz mit der Möglichkeit, 2 GW elektrische Energie in die Ukraine zu exportieren, was weitere 12% des Bedarfs deckt.
  • Gewährleistung einer stabilen Stromversorgung im ganzen Land trotz Angriffen auf wichtige Infrastrukturobjekte.

'Dank dieser Maßnahmen werden mehr als 25% des Energiebedarfs im Winter abgedeckt sein', betonte von der Leyen.

Der EU plant auch die Bereitstellung mobiler Gaskraftwerke und Solarpaneele für die Ukraine. Es wird auch ein Plan zum physischen Schutz von Kraftwerken diskutiert.

Besondere Beachtung verdient der beispiellose Schritt Litauens: Das Land baut ein ganzes Wärmekraftwerk ab, um es in die Ukraine zu transportieren.

Von der Leyen wies auch darauf hin, dass bereits mindestens 2 Milliarden Euro zur Unterstützung der energiepolitischen Sicherheit der Ukraine bereitgestellt wurden. Diese Mittel wurden in Form von finanzieller Hilfe und Ausrüstung von EU-Mitgliedstaaten bereitgestellt, darunter 10.000 Transformatoren und Generatoren.


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