Putin erschreckt mit 'Oreschnik': Experten bewerten, ob die Welt von einem Atomkonflikt bedroht ist.
Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland erstmals eine Mittelstreckenrakete namens 'Oreschnik' eingesetzt. Dies hat neue Diskussionen über einen möglichen Atomkonflikt angestoßen.
Dennoch sagt der Militäranalytiker Shashank Joshi, die Welt sei 'sehr weit entfernt' von einem Atomkrieg. Er erklärt, dass Moskau auch in kritischen Momenten im Jahr 2022, als die Armee zurückwich, nicht auf den Einsatz von Atomwaffen zurückgegriffen hat. Jetzt führt Russland offensive Operationen durch und erzielt Fortschritte an der Front, merkt Joshi an.
Der Experte für russische strategische Waffen, Pavel Podvig, bezweifelt ebenfalls die Möglichkeit des Einsatzes von Atomwaffen. Er betont, dass für die Erzielung einer Wirkung gegen die ukrainische Armee Angriffe auf die Zivilbevölkerung erforderlich wären, was zu einer globalen negativen Reaktion führen würde, insbesondere von China und Indien.
Andererseits glaubt der Abrüstungsexperte Nikolai Sokov, dass der Start der Rakete 'Oreschnik' ein Signal für die Möglichkeit einer Eskalation sein könnte, aber das bedeutet noch nicht, dass der Kreml radikale Maßnahmen in Betracht zieht.
Die NATO-Länder fürchten sich nicht vor den Atombedrohungen des Kremls, da sie über eigene Atomwaffenarsenale verfügen. Dies führt zu einem effektiven Abschreckungsmechanismus, bemerkt Joshi.
Der Start der Rakete 'Oreschnik' könnte von Russland auch als Hinweis auf die Bereitschaft gewertet werden, Fragen zu Mittelstreckenraketen zu erörtern. Da die USA 2018 aus dem Vertrag über die Eliminierung solcher Raketen ausgestiegen sind und Russland Verstöße vorgeworfen haben.
Angesichts der politischen Veränderungen in den USA, wo Donald Trump 2025 Präsident werden könnte, erwarten Experten eine neue Phase des Raketenkriegs. Sie glauben, dass unter seiner Regierung die Angriffe auf Russland zunehmen werden, während auch die Angriffe auf die Ukraine steigen. Trump könnte versuchen, Druck auf beide Seiten auszuüben, um sie zu Verhandlungen zu drängen.
Sokov weist darauf hin, dass eines der Hauptziele für Russland die Aufhebung der Sanktionen sein wird, die zunehmend auf die Wirtschaft des Landes drücken. Die Aufhebung oder Lockerung von Sanktionen wird eine wichtige Aufgabe für den Kreml sein.
Lesen Sie auch
- Trump droht HAMAS mit Vergeltung - Medien
- Die EU muss mit der Strategie 'Europa zuerst' auf Trumps Aktionen reagieren - Sejourne
- Der Sonderbeauftragte von Trump, Kellogg, äußerte sich zu Zelenskys NATO-Vorschlag und warnte Moskau