Alexander Van der Bellen
Biografie von Alexander Van der Bellen
Geburtsdatum: 18.01.1944
Alexander Van der Bellen ist ein österreichischer Wirtschaftswissenschaftler und Politiker. Er war von 1997 bis 2008 Vorsitzender der Grünen Partei (Die Grünen - Die Grüne Alternative). Am 4. Dezember 2016 wurde er zum Präsidenten Österreichs gewählt und trat sein Amt am 26. Januar 2017 an.
Geburtsort. Ausbildung. Die Vorfahren von Alexander Van der Bellen väterlicherseits wanderten Ende des 17. Jahrhunderts aus den Niederlanden nach Russland aus und lebten seit dem 18. Jahrhundert in der Provinz Pskow. Einer seiner Urgroßväter mütterlicherseits (Georg Maximilian Reimann) wurde 1826 in der Provinz Poltawa geboren. Sein Vater, Alexander Alexandrowitsch (Van der) Bellen (1898-1966), wurde in Pskow geboren. Im Sommer 1919 zog die Familie nach Estland. Nach der Annexion Estlands durch die Sowjetunion im Jahr 1940 zog er mit seiner Frau nach Deutschland. Nach einem Aufenthalt in einem Flüchtlingslager bei Würzburg zog die Familie nach Wien.
Alexander Van der Bellen wurde am 18. Januar 1944 in Wien geboren. Während des Endes des Zweiten Weltkriegs, als die sowjetischen Truppen Wien näherten, zog die Familie in den westlichen Teil Österreichs - in die Gemeinde Kauernthal in Tirol.
Im Jahr 1962 schloss Alexander Van der Bellen das Gymnasium in Innsbruck ab. Im Jahr 1970 promovierte er in Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck.
Karriere. Zwischen 1968 und 1971 lehrte er an der Universität Innsbruck, von 1972 bis 1974 am Institut für Management und Verwaltung in West-Berlin.
1975 erhielt er seine Habilitation. Im Jahr 1976 wurde er Professor an der Universität Innsbruck.
1977 zog er nach Wien. Zwischen 1977 und 1980 lehrte er an der Verwaltungsakademie des Bundes, im Jahr 1980 wurde er Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien.
Von 1990 bis 1994 war er Dekan und stellvertretender Dekan an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.
Seine Forschungsschwerpunkte umfassten Bereiche wie Finanzpolitik des öffentlichen Sektors, Finanzpolitik der Infrastruktur, Besteuerung, Staatsausgaben, staatliche Regulierung, staatliche Unternehmen, Umweltpolitik und Verkehrspolitik.
Politische Karriere. Bis 1992 war Alexander Van der Bellen Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ).
Im Jahr 1994 wurde er zum Abgeordneten des Nationalrats Österreichs (Unterhaus des Parlaments) für die Grünen gewählt.
Im Jahr 1997 wurde er Parteivorsitzender, im Jahr 1999 Fraktionsvorsitzender. Unter seiner Führung erzielten Die Grünen erstmals bei Parlamentswahlen mehr als 10% der Stimmen: 7,4% (14 Sitze im Nationalrat) im Jahr 1999, 9,5% (17 Sitze) im Jahr 2002, 11% (21 Sitze) im Jahr 2006. Bei den Wahlen 2008 erhielt die Partei 10,4% der Stimmen und verlor einen Sitz im Nationalrat, woraufhin Van der Bellen seine Ämter als Parteivorsitzender und Fraktionsvorsitzender niederlegte.
Von 2012 bis 2015 war er Landtagsabgeordneter (Landtag, Parlament des Bundeslandes) und Gemeinderat in Wien.
In Umfragen lagen die persönlichen Werte von Van der Bellen oft deutlich über den Werten seiner Partei. Er genießt den Ruf eines sehr anständigen und gebildeten Politikers.
Im Januar 2016 kündigte Van der Bellen an, sich bei der österreichischen Präsidentschaftswahl 2016 als unabhängiger Kandidat mit Unterstützung der Grünen zu bewerben.
Das erste Zitat des Präsidenten in der Ukraine:Der österreichische Präsident in der Ukraine: Die USA und die EU sollten mit Waffen helfen, aber nicht wir - wir sind neutral.
Die erste Runde der Wahlen fand am 24. April 2016 mit sechs Kandidaten statt. Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen zogen in die Stichwahl ein, die am 22. Mai 2016 stattfand. In der Stichwahl erhielt Van der Bellen 50,35% der Stimmen und gewann somit die Wahl. Er sollte sein Amt als Präsident Österreichs am 8. Juli 2016 antreten. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) legte jedoch aufgrund von Verstößen gegen die Zählregeln, die theoretisch zur Manipulation hätten genutzt werden können (obwohl keine tatsächlichen verdächtigen Manipulationen vorlagen), Berufung ein. Beispiele für solche Verstöße waren die vorzeitige Auszählung der per Post abgegebenen Stimmen, das Fehlen bestimmter Mitglieder der Wahlkommissionen bei der Auszählung, die Veröffentlichung aktueller Wahlergebnisse in einzelnen Bezirken vor dem Ende der Wahl.
Am 1. Juli 2016 entschied der Verfassungsgerichtshof Österreichs, die Ergebnisse der Stichwahl aufzuheben und Neuwahlen anzusetzen. Die Neuwahlen wurden für den 2. Oktober 2016 angesetzt, aber später aufgrund vieler fehlerhafter Briefwahlkarten auf den 4. Dezember verschoben.
Am 4. Dezember 2016 gewann Van der Bellen die Wahlen mit 53,69% der Stimmen. Er trat sein Amt als Präsident Österreichs am 26. Januar 2017 an.
Privatleben. Er war über 50 Jahre lang mit seiner ersten Frau verheiratet und hat zwei Kinder. Im Jahr 2015 schloss er seine zweite Ehe.
21.01.2023