Selenskyj nennt 4 Ziele der Operation der ukrainischen Streitkräfte in der Region Kursk.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals öffentlich die Motive und Ziele der Operation der ukrainischen Truppen auf dem Gebiet der Kursk-Region Russlands kommentiert. In einem Interview mit The New Yorker erläuterte der ukrainische Führer die strategische Bedeutung dieser Operation und ihre Auswirkungen auf den Kriegsverlauf.

Nach Selenskyjs Aussage hat die Operation in der Kursk-Region mehrere wichtige Ziele:

• Das Vorrücken russischer Truppen im Osten der Ukraine verlangsamen
• Den westlichen Partnern die Fähigkeiten der ukrainischen Armee demonstrieren
• Den Ländern des Globalen Südens zeigen, dass Putin die Situation nicht kontrolliert
• Den Russen die tatsächliche Einstellung Putins zu seinem Volk offenbaren

"Dies hat bereits einige Ergebnisse gezeigt. Es hat die Russen verlangsamt und sie dazu gebracht, einen Teil ihrer Truppen nach Kursk zu verlegen, etwa vierzigtausend Soldaten. Unsere Kämpfer im Osten berichten bereits, dass sie weniger beschossen werden", sagte der Präsident.

Selenskyj betonte, dass die Operation kein "großer Erfolg" ist und nicht zum Ende des Krieges führen wird, aber sie hat eine wichtige strategische Bedeutung: "Ich sage nicht, dass dies ein überwältigender Erfolg ist oder dass es zum Ende des Krieges oder zum Ende Putins führen wird. Aber es hat unseren Partnern gezeigt, wozu wir fähig sind".

Der Präsident wies auch auf die Reaktion der lokalen Bevölkerung hin: "Wir setzen weiterhin Lebensmittel und Wasser auf den Gebieten ein, die wir kontrollieren. Diese Menschen können frei gehen: Alle notwendigen Korridore sind geöffnet, und sie könnten an einen anderen Ort in Russland gehen - aber sie tun es nicht".

Nach Selenskyjs Meinung hat diese Operation auch eine wichtige informative Bedeutung für die russische Gesellschaft: "Lange bevor der Krieg diese Gebiete erreicht oder eine andere Krise eintritt, müssen die Russen wissen, wen sie vor einem Vierteljahrhundert an die Macht gebracht haben, mit wem sie ihr Schicksal verbunden haben".