Die britische Organisation hat im Kiewer U-Bahn eine irreführende Werbung über die zurückeroberten Gebiete platziert.

Die britische Organisation hat im Kiewer U-Bahn eine irreführende Werbung über die zurückeroberten Gebiete platziert
Die britische Organisation hat im Kiewer U-Bahn eine irreführende Werbung über die zurückeroberten Gebiete platziert

Die britische Wohltätigkeitsorganisation Halo Trust, die sich mit humanitärer Minenräumung beschäftigt, hat in der Kiewer U-Bahn eine unbrauchbare Werbung über die zurückeroberten Gebiete platziert. Dies berichtet das Menschenrechtszentrum Zmina.

Ein Facebook-Nutzer wies auf die irreführende Kommunikation in der Werbung hin und veröffentlichte ein Foto des Werbeplakats, auf dem steht: 'Nach der Rückeroberung können die Gebiete eine Gefahr darstellen'.

'Hier stimmt etwas nicht mit dieser Kommunikation. Die Gebiete stellen keine Gefahr dar, es ist unser Land, das Zuhause für viele. Die Gefahr geht von explosiven Überresten aus. Man sollte eindeutige Formulierungen mit klaren Regeln für den Umgang mit gefährlichen Objekten verwenden', schrieb er in den sozialen Netzwerken.

Daraufhin gab es eine Reaktion seitens der ukrainischen Menschenrechtsaktivisten.

'Was ist das, wenn nicht Schädlichkeit? Auf dem Foto ist eine Frau mit Kindern zu sehen. Der Text handelt von der Gefahr in zurückeroberten Gebieten. Diese Botschaft kann so interpretiert werden, dass 'es besser ist, nicht zurückzuerobern, weil es gefährlich ist'. Kein Wort darüber, dass es um die Gefahr durch Minen geht', reagierte Alena Lunova, die Advocacy-Direktorin des Menschenrechtszentrums Zmina.

Die Gründerin des Krim-Menschenrechtszentrums 'Diya', Oleksandra Dvoretska, schrieb ihrerseits auf Facebook: 'Ich habe das Profil der Organisation angesehen – es geht um Minensicherheit. Und darüber sollte die Werbung handeln. Wenn die Geldgeber glauben, dass internationale Organisationen die Projekte besser umsetzen, weil ihre Berichte besser sind und ihr Englisch besser ist, kommt es zu solchen Situationen.'

Journalisten haben die internationale NGO Halo Trust um einen Kommentar gebeten.

Übrigens ist dies nicht die erste Werbung in Kiew, die in letzter Zeit gesellschaftliches Echo ausgelöst hat. So erschienen 2024 in Kiew Citylights mit Aufschriften wie 'Das Leben hat keinen Sinn', 'Man kommt nicht aus der Depression heraus', 'Es wird nur schlimmer'. Der Text ist in großen Buchstaben geschrieben und nimmt fast 50% der Werbefläche ein, darunter steht in kleiner Schrift: 'Quälen solche Gedanken? Ruf an...' – und die Telefonnummer: 5522. Diese kurze Nummer gehört dem Callcenter #Wartozhyty, das kostenlosen psychologischen Support für ukrainische Zivilisten bietet. Die Gründerin des Callcenters ist die bekannte Moderatorin und Journalistin Yanina Sokolova.

Die medizinische Journalistin Daryna Danylenko hat ein Foto des Citylights im Netz veröffentlicht und geschrieben, dass sie möchte, dass dieser Kringel sofort entfernt wird. 'Dringend, denn wenn diese Botschaft bei der Zielgruppe ankommt, werden ihre Handlungen direkt das Gegenteil dessen sein, was in kleinen Buchstaben steht', schrieb Danylenko.

Außerdem führt die ukrainische Marke brabrabra, die auf die Herstellung von Damenunterwäsche spezialisiert ist, eine Werbekampagne durch, die von Internetnutzern scharf kritisiert wurde. So erschienen zunächst auf der Website und in den sozialen Netzwerken des Unternehmens, und dann auch in der Kiewer U-Bahn Fotos bekannter öffentlicher Ukrainerinnen, die als ob Frauen-Militärs zitieren. Die Zitate beziehen sich mehr oder weniger auf das Unbehagen, das durch unbequeme Unterwäsche entsteht.

Starke Reaktionen auf die Werbung

Am meisten Empörung erregte das Zitat, das im Namen der Schauspielerin Olena Kravets präsentiert wurde, die von der Militärs mit dem Rufnamen 'Piranya' spricht: 'Es gab Momente, in denen die Unterwäsche nicht hielt, und bei der Erfüllung meiner Pflichten fielen einfach die Brüste heraus.'


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