Cyberangriff auf ukrainische Register. Analyst erzählt von den Folgen für ProZorro und die Notariat.
Am 19. Dezember gab es einen schwerwiegenden Fehler im Betrieb der staatlichen Register, der zu einem Stillstand führte. Am nächsten Tag hatte sich die Situation praktisch nicht verändert: Dutzende von Registern, wie z.B. das einheitliche staatliche Register juristischer Personen, physischer Personen-Unternehmer und öffentlicher Formationen (EGR) sowie andere, die auch als Staatliches Register der Sachenrechte an Immobilien, Staatliches Register der Abtretungen beweglicher Sachen, Einheitliches Schuldenregister, Staatliches Register der Personenstandsurkunden und das System e-Notariat bekannt sind, funktionieren immer noch nicht. Darüber wird in dem Artikel 'Vergessen Sie Ehen und den Verkauf von Immobilien bis 2025! Wer hat die Register 'gelegt' und was kommt als Nächstes?' auf der Website 'Glavkom' berichtet.
Laut Danilo Globa, dem stellvertretenden Direktor des analytischen Systems YouControl für rechtliche Fragen, hat diese Situation negative Auswirkungen auf die Arbeit vieler staatlicher und nichtstaatlicher Systeme, die diese Register nutzen.
Dies betrifft insbesondere das System ProZorro, das Informationen vom Ministerium für Justiz über Vertragspartner erhält. Diese Daten werden automatisch aus den Registern geladen, sind aber derzeit nicht verfügbar. Dasselbe gilt für das staatliche Notariatsystem, das alle Verträge online registriert. Informationen aus Registern wie EGR, dem Erbrecht-Register und Personenstandsurkunden sind für Notare notwendig, um diese Vorgänge durchzuführen. Momentan sind all diese Prozesse eingestellt. Bürger können jedoch weiterhin eine Kopie einer Vollmacht oder eines Vertrages erhalten, die keiner Registrierung in den Online-Registern bedarf. Aber Vorgänge wie die Umregistrierung von Immobilien oder den Kauf und Verkauf werden bis Neujahr unmöglich sein, so der Fachmann.
Danilo Globa merkte auch an, dass aufgrund des Cyberangriffs auch die damit verbundenen Identifikations- und Datenverifikationsdienste pausiert sind. Das heißt, wenn der Staat bereits Informationen über die Wirtschaftssubjekte hatte, musste er diese Daten nicht erneut aus den Registern anfordern. Jetzt ist diese Möglichkeit verloren, und Unternehmen können die Authentizität aufgrund des fehlenden Zugriffs auf die Register nicht bestätigen.
Danilo Globa erklärte, dass die letzten Aktualisierungen in YouControl am 19. Dezember um 15:00 Uhr vorgenommen wurden, weshalb diese Ressource die einzige mit Zugang zu den staatlichen Registern war, über die offizielle Informationen abgerufen werden konnten.
In der Zwischenzeit gibt es inmitten dieser Probleme eine gute Nachricht. Laut Danilo Globa hat das einheitliche staatliche Register der Gerichtsurteile nicht unter dem Hackerangriff gelitten und arbeitet weiterhin stabil. Es gibt Zugang zu alten und neuen Gerichtsurteilen.
Wie von 'Glavkom' berichtet, hat das Innenministerium aufgrund von Ausfällen in der Arbeit einiger staatlichen Register vorübergehend die Erbringung von Dienstleistungen im Zusammenhang mit Fahrzeugen, einschließlich der Stilllegung von Autos, ausgesetzt.
Später informierte Olha Stefanischina, die Vizepremierministerin für europäische und euroatlantische Integration und die Justizministerin der Ukraine, dass der größte Cyberangriff auf staatliche Register in den letzten Jahren stattgefunden hat.
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