Blinken kritisiert Chinas Position zu Ukraine, Wang Yi weist 'grundlose Anschuldigungen' zurück.
Der US-Außenminister Anthony Blinken äußerte bei Gesprächen mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi ernste Bedenken über Chinas Unterstützung für den militärisch-industriellen Komplex Russlands.
Das Treffen fand am Freitag, dem 27. September, am Rande der UN-Generalversammlung in New York statt.
Laut Blinken stammen rund 70% der Maschinenbauteile und 90% der Mikroelektronik, die Russland importiert, aus China und Hongkong. Diese Lieferungen helfen Moskau erheblich bei der Herstellung von Raketen, Panzern und Munition.
„Wenn Peking einerseits über Frieden spricht und ein Ende des Konflikts anstrebt, andererseits aber seinen Unternehmen erlaubt, Maßnahmen zu ergreifen, die Putin tatsächlich dabei helfen, seine Aggression fortzusetzen, ergibt das keinen Sinn“, sagte der US-Außenminister auf einer Pressekonferenz nach den Gesprächen.
Wang Yi wiederum äußerte ebenfalls Unzufriedenheit mit der Politik der USA gegenüber China und der Situation in der Ukraine. Er beschuldigte die USA der Heuchelei und sagte:
„Die Vereinigten Staaten können nicht ständig in Beziehungen zu China heuchlerisch sein und einerseits skrupellos China zurückhalten und unterdrücken, andererseits über Zusammenarbeit sprechen, als wäre nichts geschehen.“
Der chinesische Diplomat kritisierte das Eingreifen der USA in innere Angelegenheiten Chinas, insbesondere in Fragen der Demokratie und Taiwan. Er warf den USA auch vor, Probleme im Südchinesischen Meer zu schaffen.
In Bezug auf die Situation in der Ukraine, die Wang Yi als „ukrainische Krise“ bezeichnete, betonte er, dass Chinas Position darauf abziele, Verhandlungen zu fördern und eine politische Lösung herbeizuführen. Dabei forderte der Diplomat die USA auf, „die Diskreditierung und grundlosen Anschuldigungen Chinas zu beenden und aufzuhören, ungeachtet dessen Sanktionen gegen chinesische Unternehmen zu verhängen, die angeblich in die 'ukrainische Krise' verwickelt sind“.
Zuvor hatte Blinken Putins Erklärung zur Änderung der nuklearen Doktrin Russlands verurteilt.
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