Wurde Nawalny vergiftet? Journalisten haben Zugang zu geheimen Dokumenten erhalten.

Journalisten haben Zugang zu Hunderten von Dokumenten erhalten, die mit dem Tod des russischen Oppositionsführers Alexei Nawalny in Verbindung stehen. Darin fanden sie Informationen, die auf eine mögliche Vergiftung des Oppositionsführers hinweisen. Das berichtet The Insider.

Nach Angaben der Zeitung wurden unter den Dokumenten zwei Beschlüsse zur Abweisung der Einleitung eines Strafverfahrens gefunden. Bemerkenswert ist, dass in der zweiten und endgültigen Version die Worte verschwunden sind, dass Nawalny vor seinem Tod Bauchschmerzen, Erbrechen und Krämpfe hatte.

Dieselben Informationen finden sich in einem anderen Dokument - der Beschreibung der 'sichergestellten Gegenstände', in der 'Proben von Erbrochenem' angegeben sind.

Laut dem Dokument wurden sie zur Untersuchung übergeben, obwohl zuvor keine Informationen zu einer Untersuchung oder dazu, dass Nawalny überhaupt erbrochen hat, bekannt waren.

Die Dokumente wurden kommentiert von dem Intensivmediziner Alexander Polupan, der Nawalny nach der Vergiftung mit 'Nowitschok' im August 2020 in Omsk behandelte. Er sagte, dass die Symptome auf eine Vergiftung mit einem phosphororganischen Stoff hindeuten (diese Stoffe gehören auch zu 'Nowitschok').

Laut den Journalisten des Mediums bestätigen diese Dokumente die Aussagen von Julia Nawalnaja, die zuvor behauptete, dass Nawalny in den letzten Minuten vor seinem Tod tatsächlich über akute Bauchschmerzen klagte.

Der Oppositionsführer Nawalny starb am 16. Februar im Straflager 'Polarwolf' im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen. Er fühlte sich nach einem Spaziergang schlecht und verlor fast sofort das Bewusstsein. Ärzten gelang es nicht, ihm zu helfen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass Putin den Oppositionsführer getötet hat. Das Team von Nawalny bestätigte seinen Tod und erklärte, dass es ein Mord war.

Kanada hat Sanktionen gegen 13 hochrangige Beamte, Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden, des Strafvollzugs und der Polizei der Russischen Föderation verhängt. In der Mitteilung auf der Website der kanadischen Regierung wird angegeben, dass alle Personen, die von den Beschränkungen betroffen sind, am grausamen Umgang und am Tod des Politikers Alexei Nawalny beteiligt sind.

Auch Mitarbeiter des russischen Strafvollzugssystems wurden in das neue Paket von US-Sanktionen aufgenommen, das vom Außenministerium im Zuge der Ausweitung der Beschränkungsmaßnahmen veröffentlicht wurde. Gemäß dem Dokument wurden Einschränkungen gegen zwei Mitarbeiter des Straflagers Nr. 3 verhängt, in dem der Oppositionsführer Alexei Nawalny starb.