Angela Merkel

Angela Merkel

Geburtsdatum: 17.07.1954

Angela Dorothea Merkel
- Bundeskanzlerin von Deutschland (2005-2021). Führerin der Christlich Demokratischen Union (2000-2018), Oppositionsführerin von 2002 bis 2005. Merkel ist die erste Frau auf dem Posten des Bundeskanzlers von Deutschland.

Geburtsort. Bildung. Angela Dorothea Merkel (geborene Kasner) wurde in Hamburg in eine Familie eines evangelischen Pfarrers und einer Lehrerin geboren. Im Jahr 1954 zog die Familie nach Quitzow in die DDR, wo Angela ihre Kindheit und Jugend verbrachte.

Angela Merkel schloss ihr Studium an der physikalischen Fakultät der Universität Leipzig im Jahr 1978 ab und arbeitete bis 1990 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Physikalische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR, wo sie 1986 ihre Doktorarbeit in Physik verteidigte.

Karriere. Angela Merkel trat nach dem Fall der Berliner Mauer in die Politik ein. Die Ereignisse, die Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre in Deutschland stattfanden, faszinierten sie. Im Jahr 1989 trat sie der Organisation Demokratischer Aufbruch bei, ein Jahr später wurde sie ihre Pressesprecherin und wenige Monate später bekleidete sie dieselbe Position in der ersten und letzten nichtkommunistischen Regierung der DDR.

Für die regierende Partei in der BRD, die Christlich Demokratische Union, verließ sie den Demokratischen Aufbruch und wurde nach der deutschen Wiedervereinigung Bundestagsabgeordnete der CDU. Helmut Kohl war der erste politische Führer Deutschlands, der Angela Merkel ernst nahm. „Du wirst die Frauen mitziehen“, sagte er dem Kanzler, als er sie in die Regierung als Ministerin für Frauen und Jugend berief. Er nannte sie „Mädchen“ und machte sie zur stellvertretenden Vorsitzenden der CDU. Bald darauf war sie bereits Generalsekretärin der CDU. Journalisten nannten Angela Merkel oft „Kohls Mädchen“.

Im Jahr 1994 wurde sie Umweltministerin. Aber im Jahr 1998 verlor Kohl bei den Wahlen und musste dem Ministerpräsidenten von Bayern, dem Vorsitzenden der Christlich-Sozialen Union (CSU), Edmund Stoiber, Platz machen.

Ein Korruptionsskandal tauchte auf, der mit der Tätigkeit des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl zusammenhing (ihm wurde vorgeworfen, dass die CDU Gelder von Oligarchen für die Partei angenommen habe). Die gesamte Spitze der deutschen Konservativen verschwand praktisch im Dunkeln, und Merkel führte die Bewegung an, Kohl aus dem Parteiposten zu stürzen. Im Jahr 2000 trat der Ex-Kanzler von der Führung der CDU zurück und verließ den Bundestag.

Im Jahr 1998 wurde Merkel Generalsekretärin der CDU und 2000 zur Parteivorsitzenden gewählt.

Im Jahr 2002 stellte sie sich als Kanzlerkandidatin der BRD auf, verzichtete jedoch zugunsten des Ministerpräsidenten von Bayern, des Vorsitzenden der Christlich-Sozialen Union (CSU), Edmund Stoiber, auf den Kampf. Im September 2002 wurde sie Bundestagsabgeordnete der BRD.

Bei den Bundestagswahlen am 22. September 2002 gewann die Koalition aus SPD und den Grünen unter der Führung von Gerhard Schröder und Joschka Fischer knapp. Merkel nahm die Niederlage Stoibers tolerant hin.

Bei den vorgezogenen Bundestagswahlen, die am 18. September 2005 stattfanden, erhielt der Block CDU/CSU unter Angela Merkel 35,2% der Wählerstimmen. Am 12. November einigten sich CDU/CSU und SPD nach fünf Wochen Verhandlungen auf eine Koalitionsvereinbarung. Am 22. November wurde Merkel mit 397 von 611 Stimmen der Abgeordneten des 16. Bundestages zur Bundeskanzlerin der BRD gewählt.

Angela Merkel wurde die erste Frau - Bundeskanzlerin und gleichzeitig mit 51 Jahren die jüngste Kanzlerin in der Geschichte der BRD. Sie war auch der erste Vertreter der neuen Bundesländer auf diesem Posten und der erste Bundeskanzler mit naturwissenschaftlicher Ausbildung.

Am 27. November 2006 wurde Angela Merkel auf dem Bundesparteitag der CDU mit 93% der Stimmen als Vorsitzende ihrer Partei wiedergewählt.

Am 23. September 2007 empfing Angela Merkel in ihrem Berliner Amtssitz den Dalai Lama XIV, was international für Aufsehen sorgte.

Im Dezember 2013 wurde Angela Merkel zum dritten Mal in Folge zur Bundeskanzlerin Deutschlands gewählt.

Am 14. März 2018 wählte der Bundestag Deutschlands Angela Merkel zum Bundeskanzler der BRD für eine vierte Amtszeit in Folge.

Am 26. September 2021 fanden in Deutschland Bundestagswahlen statt, Merkel trat nicht zur Wahl an. Nach den Wahlen blieb Merkel als geschäftsführende Kanzlerin im Amt.

Ansichten und Bewertungen. Angela Merkel vertritt in der CDU eine zentristische Position und plädiert dafür, die CDU in eine „Volkspartei“ umzuwandeln, die auf breite Wählerschichten setzt.

Sie hat in das Parteiprogramm „Menschlichkeit, gerechter Umgang mit allen Generationen, Liebe zum Volk und zur Heimat, Kampf gegen Bürokratie“ aufgenommen. Das neue Europa sollte nach ihren Worten sein Gesicht allen zugewandt haben, einschließlich kleiner sozialer und ethnischer Gruppen.

In der Außenpolitik ist Merkel für die Unterstützung des amerikanischen Kurses bekannt und befürwortet eine Annäherung an die USA. Darüber hinaus spricht sie sich für „besondere Beziehungen“ und eine neue Allianz mit Frankreich aus. Sie hat auch wiederholt betont, dass sie gegen den EU-Beitritt der Türkei ist.

Merkel unterstützte die Verhängung von Sanktionen gegen Russland im Zusammenhang mit den Ereignissen im Osten der Ukraine. Am 8. Januar 2015 während eines Treffens mit Arseniy Yatsenyuk erklärte Merkel, dass ein Teil der Sanktionen gegen Russland erst nach Umsetzung des Minsker Abkommens aufgehoben werden würde.