Transportrevolution in der Ukraine: Experte nennt unerwartete Alternative zu Marshrutkas.

Transportrevolution in der Ukraine: Experte nennt unerwartete Alternative zu Marshrutkas
Transportrevolution in der Ukraine: Experte nennt unerwartete Alternative zu Marshrutkas

Die Ukraine benötigt eine Modernisierung des öffentlichen Verkehrs, und Elektrobussen sind die beste Option für viele Städte. Diese Meinung äußerte der Autoexperte Jewhen Jermolow, während er die Entwicklungsperspektiven des öffentlichen Verkehrs in der Ukraine analysierte.

'In Europa sind Obusse ein seltenes Phänomen. Bei uns waren sie immer beliebt, aber jetzt werden sie durch Elektrobussen ersetzt', bemerkt der Experte und hebt die globalen Trends in der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs hervor.

Die Erfahrungen anderer Länder zeigen die Effektivität eines solchen Ansatzes. 'In China begann 2013 ein umfassendes Programm zum Übergang zu Elektrobussen. In Shenzhen beispielsweise sind sie bereits erfolgreich auf Elektroantrieb umgestiegen', erzählt Jermolow.

Auch Europa hat interessante Erfahrungen: 'In Rumänien kann man viele Elektrobussen sehen, auf denen steht '100% elektrisch'. Das ist beeindruckend, besonders wenn man bedenkt, dass Rumänien ein kleines Land ist. Sie konnten diesen Übergang schaffen', betont der Experte.

Jermolow betont, dass das aktuelle System des Stadtverkehrs in der Ukraine ernsthafte Reformen benötigt: 'Der städtische öffentliche Verkehr in Europa mietet langfristig teure Busse, die modern aussehen und lange halten. Es gibt keine grauenhaften Marshrutkas, in denen die Passagiere bei einem Unfall leiden müssen.'

Das Problem des aktuellen Systems liegt in den Korruptionsschemen: 'Jetzt ist das eine große Korruptionsschemata, bei der die Transportunternehmen minderwertige Fahrzeuge kaufen, Verträge mit der lokalen Regierung abschließen und Genehmigungen für den Transport erhalten, indem sie Zahlungen leisten. Die Passagiere leiden darunter.'

Private Transportunternehmen sind auch gegen umweltfreundliche Verkehrsmittel: 'Sie haben sogar Lobbyarbeit betrieben, um die Straßenbahnlinien in Kiew zu schließen, obwohl die Straßenbahnen in Europa ein neues Leben erhalten haben', fügt der Experte hinzu.

Jermolow hebt die positiven Erfahrungen bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen in der Ukraine hervor: 'Wir haben das Unternehmen 'Elektron', das früher Fernseher produzierte und jetzt Busse, Straßenbahnen und Obusse in Lwiw herstellt. Viele solcher Fahrzeuge fahren in Lwiw und sie sehen modern aus. Was die Busse betrifft, verwenden sie Technologien von Škoda und die Motoren stammen von Mercedes.'

Der ukrainische Hersteller hat bereits Erfolge auf dem internationalen Markt erzielt: 'Das Unternehmen 'Elektron' exportiert gut, da seine Produktion europäisch aussieht. Sie haben sogar Busse nach Ägypten exportiert', erzählt der Experte.

Es gibt jedoch bestimmte Hindernisse für die Einführung moderner Verkehrsmittel. 'Als in Lwiw eine Ausschreibung für den Kauf von 200 Bussen stattfand, entschieden sie sich, keine Lwiwer Elektrobusse zu erwerben, sondern einen AЗLK-2142 aus Weißrussland zu kaufen. Der Grund war der Preis – die MAZ kosteten weniger. Es fehlte der Regierung das Geld, um den einheimischen Hersteller zu unterstützen', erzählt Jermolow.

Jermolow betont jedoch die Notwendigkeit eines systematischen Ansatzes zur Modernisierung des Verkehrs: 'Das ist eine komplexe Entscheidung, die den Aufbau der Infrastruktur, die Schulung des Personals und die Organisation der Wartungsdienste umfasst.'

Der Experte ist sich sicher, dass der Übergang zu Elektrobussen nicht nur eine Umwelt-, sondern auch eine Wirtschaftsfrage ist: 'Bei richtiger Organisation des Systems des öffentlichen Verkehrs, einschließlich Leasingmodellen und langfristigen Wartungsverträgen, können Elektrobussen in der Nutzung rentabler sein als traditionelle Verkehrsmittel.'

Ein erfolgreicher Übergang zu Elektrobussen könnte Teil einer allgemeinen Strategie zur Entwicklung der ukrainischen Maschinenbauindustrie werden. Wir haben das Potenzial nicht nur für die Nutzung, sondern auch für die Herstellung moderner Verkehrsmittel, was neue Arbeitsplätze schaffen und die Entwicklung hochtechnologischer Produktionsstätten fördern würde.


Lesen Sie auch

Werbung