In der Ukraine wird Apotheken verboten, ein beliebtes Medikament ohne Rezept zu verkaufen.

Das Gesundheitsministerium hat die Diskussion über das Verbot des Verkaufs von Nalbuphin mit Papierrezepte begonnen

Das Gesundheitsministerium der Ukraine hat eine öffentliche Diskussion über ein Projekt im Gang, das den Verkauf von Arzneimitteln mit dem internationalen nicht patentierten Namen Nalbuphin auf Papierrezepten verbietet. Nalbuphin gehört zu den opioiden Schmerzmitteln, die süchtig machen können, und sein Konsum in der Ukraine nimmt unaufhörlich zu.

Laut dem Gesundheitsministerium wurden im Jahr 2024 in Apotheken über 2,8 Millionen Packungen Nalbuphin verkauft, was einen Zuwachs von 23 % im Vergleich zum Jahr 2023 bedeutet. Dabei wurden nur 4.987 elektronische Rezepte für dieses Arzneimittel ausgestellt, von denen lediglich 794 (für 986 Packungen) eingelöst wurden. Diese auffällige Diskrepanz weist auf den umfangreichen Verkauf des Arzneimittels ohne Rezepte hin, was den geltenden Vorschriften widerspricht.

'Das Gesundheitsministerium erhält ständig Anfragen zu ungerechtfertigten Nachfragen und unkontrollierter Anwendung von Nalbuphin. Daher habe ich zu Beginn des Januars den Arzneimittelüberwachungsbehörden angewiesen, den Vertrieb dieses Arzneimittels in Apotheken zu überwachen', sagte der Gesundheitsminister Viktor Lyashko.

Seinen Worten zufolge können Apotheken keine Papierrezepte vorlegen, aufgrund der fehlenden Vorschrift zur obligatorischen Aufbewahrung solcher Dokumente.

Gemäß dem Projekt wird nach der Implementierung der Änderungen der Verkauf von Nalbuphin ausschließlich mit einem elektronischen Rezept erlaubt sein. Ausnahmen werden Apotheken in Grenzgebieten, vorübergehend besetzten Gebieten und aktiven Kampfzonen bilden - diese dürfen das Arzneimittel bis zum Ende des Kriegszustands und drei Monate danach mit Papierrezetten abgeben. Diese Apotheken sind jedoch verpflichtet, die Papierrezepte drei Jahre lang aufzubewahren.

Die neuen Regeln werden nicht nur Nalbuphin betreffen, sondern auch andere Arzneimittel, die im Code N02AF klassifiziert sind: Butorphanol und Dinalbuphinsäure.

Die Situation mit der Anwendung von Nalbuphin in der Ukraine zeigt eine besorgniserregende Tendenz. Obwohl dieses Medikament nicht auf der Liste der Betäubungsmittel, psychotropen Substanzen und Vorläuferstoffe steht, wird ein rasantes Wachstum des Konsums durch die Bevölkerung beobachtet, während die Verwendung in medizinischen Einrichtungen gleichzeitig zurückgeht. Laut dem Gesundheitsministerium wurden im Jahr 2024 nur über 14.000 Packungen Nalbuphin an medizinische Einrichtungen verkauft, während es im Jahr 2021 fast 250.000 waren.

Das elektronische Rezept wird als effektiver Kontrollmechanismus betrachtet, der sich bereits als zuverlässig bei der Regulierung des Umgangs mit Betäubungsmitteln und psychotropen Arzneimitteln erwiesen hat.

Bemerkungen und Vorschläge zu dem Projekt werden innerhalb von 30 Tagen an das Gesundheitsministerium gerichtet: Stadt Kiew, 01601, Ul. M. Grushevsky 7, E-Mail: [email protected].